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Sprudel ist nicht gleich Sprudel

Prosecco und Franciacorta – beide haben „Blööterli“ und ein paar andere Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede. Wir erklären euch die wichtigsten anhand von zwei feinen Tropfen aus unserem Sortiment: dem Prosecco brut von Montesel (Veneto) und dem Uberti Franciacorta „Francesco“ Rosé brut von Uberti (Lombardia). Beide Weine könnt ihr an unserer Degustation “Norditalien” von Ende Mai probieren.

Die Herstellung
Der grösste Unterschied zwischen Prosecco und Franciacorta liegt in der Produktionsmethode. Prosecco wird mit dem sogenannten Charmat-Verfahren hergestellt – das heisst, der Wein durchläuft die zweite Gärung nicht in der Flasche, sondern bei kontrollierter Temperatur und während 1 bis 6 Monaten in Drucktanks. Bei dieser Methode dauert die Produktion weniger aufwändig und teuer als beim klassischen Verfahren (Champenoise-Methode), das beim Franciacorta angewendet wird. Wie bei einem Champagner findet bei dieser Methode die zweite Gärung in den Flaschen statt, Diese werden über Monate von Hand oder maschinell gerüttelt schräg und schliesslich auf den Kopf gestellt. Damit kommt die Hefe auf dem Zapfen zu liegen und wird am Schluss entfernt. Der Franciacorta darf frühestens nach 18 Monaten verkauft werden – bei unserem Rosé Brut von Uberti sind es 24 Monate –, die Riserva-Varianten reifen sogar 60 Monate auf der Hefe.

Die Herkunft
Prosecco und Franciacorta unterscheiden sich auch in Bezug auf die Herkunft und die verwendeten Traubensorten. Die Rebsorte, die für den Prosecco wie man ihn heute kennt verwendet wird, hat ihren Ursprung im nordöstlichen Italien und wurde meist als «Frizzante» produziert. Um die Jahrtausendwende sorgte der Prosecco Frizzante-Boom für eine enorme Ausbreitung der einstigen Anbauregionen – den Prosecco gab es nicht mehr nur in Venetien oder Friaul, den beiden klassischen Prosecco-Gebieten mit den besten Qualitäten, sondern auch in anderen italienischen Regionen und im Ausland. Ausserdem wurde er oft als Billigwein verkauft.

Deshalb hat das italienische Landwirtschaftsministerium 2009 zum Schutz des Produktes beschlossen, dass die Rebsorte Prosecco offiziell in Glera umbenannt werden muss. Das ist allerdings kein Kunstname, denn die Sorte Glera war schon lange an der Küste um Triest, wo der Ursprung des Prosecco vermutet wird, bekannt.

Heute darf der Prosecco ausschliesslich in den Regionen Veneto und Friuli Venezia Giulia hergestellt werden, im Gebiet zwischen Conegliano und Valdobbiadene. Seine Herkunft ist wie erwähnt seit 2009 mit der Bezeichnung DOC (denominazione di origine controllata) geschützt, und einzelne sogar mit der höchsten Bezeichnung DOCG (denominazione di origine controllata e garantita) – darunter auch unser Prosecco brut von Montesel. Die Basis-Traubensorte für die Prosecco-Produktion ist Glera (mindestens 85%), daneben (nicht mehr als 15%) dürfen die Sorten Verdiso, Bianchetta trevigiana, Perera, Glera lunga, Chardonnay, Pinot bianco, Pinot grigio und Pinot nero vorkommen, wobei letzterer vor allem für die Rosé-Varianten eingesetzt wird.
Der Franciacorta wird in der lombardischen Provinz Brescia hergestellt, innerhalb eines sehr kleinen Gebiets südlich des Iseo-Sees, das 19 Gemeinden umfasst. Der Spumante Franciacorta trägt die höchste Herkunftsbezeichnung DOCG und basiert auf den Traubensorten Chardonnay, Pinot nero wie bei unserem Rosé Brut von Uberti; es kann aber auch Pinot bianco eingesetzt werden.

Der Geschmack
Prosecco und Franciacorta sind auch in der Nase und im Geschmack sehr unterschiedlich. Das zeigt sich zum Beispiel an unseren beiden Weinen. Der Prosecco brut von Montesel mit seiner angenehmen Perlage bietet sehr frische, fruchtige und florale Noten und erinnert an Akazie und grüne Äpfel; wir empfehlen ihn zum Apéro, aber auch zu Fisch oder weissem Fleisch. Der Franciacorta Rosé Brut von Uberti mit seiner sehr schön eingebundenen Hefe wirkt wie ein Champagner, frisch, fruchtig und mit langem Abgang. Man kann ihn jung trinken, er wirkt aber auch nach ein paar Jahren noch frisch. Wie jeder Franciacorta passt er perfekt zu einem feinen Aperitivo.

Was bevorzugt ihr: Prosecco oder Franciacorta? Eure Meinung interessiert uns – und bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an uns wenden!

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