"Solothurn liegt am Meer": So bin ich auf diesen Gedanken gekommen
Wer an die Hafebar denkt, denkt automatisch an den Spruch „Solothurn liegt am Meer“ von Franco Supino. In seinem Gastbeitrag zum 20-Jahr-Jubiläum der Hafebar liefert der Solothurner Schriftsteller eine neue Erklärung, wie er auf diesen Gedanken gekommen ist:
„Vor 20 Jahren beauftragte mich der Solothurner Heimatschutz in der Person seines Präsidenten Philipp Gressly, einen Text für die Hafebar zu schreiben. Die Hafebar sollte den Solothurner Heimatschutzpreis 2003 erhalten – der Preis war mein Text.
Was ist Heimat und warum verdient die Hafebar den Heimatschutzpreis?, fragte ich mich. Ich erinnerte mich an das Buch «Neapel liegt nicht am Meer» von Anna Maria Ortese aus den 50er Jahren. Mit der Wahl des Titels behauptete Ortese: Neapel ist es solch barbarischer Ort geworden, dass die Stadt auch ihre privilegierte geographische Lage verloren hat. Denn «am Meer liegen» bedeutet auch eine Lebensart – und ein Mass an Weltoffenheit und Zivilisation.
Aus diesem Neapel emigrierten in jenen Jahren meine Eltern nach Solothurn, und nach und nach haben sie hier ein Leben vorgefunden und mitgeprägt, das, wie ich finde, dieser Stadt den Zugang zum Meer geöffnet hat.
Denn Heimat kann man nicht schaffen, nicht kaufen und schon gar nicht schützen. Heimat ist ein Geschenk. Wie die Hafebar. Wie das Meer.“
- Link auf den Essay von Franco Supino zur Verleihung des Solothurner Heimatschutzpreises an die Hafebar im Jahr 2003
- Solothurner Zeitung, Artikel zur Übergabe des Heimatschutzpreises 2003: 2003_SZ_Hafebar_Heimatschutzpreis
- Solothurner Tagblatt, Artikel zur Übergabe des Heimatschutzpreises 2003: 2003_ST_Hafebar_Heimatschutzpreis
- Link auf die Webseite von Franco Supino